Kapitel 5
„Hol Justin her.“
„Bin dabei.“
Der Diener rief den Assistenten Justin Chabon herein.
„Mr. Flynn.“
„Grabe alles über Reese aus. Ich meine alles, selbst das kleinste Detail.“
Malcolm hatte das Bauchgefühl, dass Reese nicht einfach irgendein gewöhnliches Mädchen war.
Als Justin vorhin hereinkam, hatte er einen kurzen Blick auf Reese geworfen, die im Wohnzimmer entspannte. Ihr Aussehen und ihre Ausstrahlung waren schwer zu fassen.
Was gab es über ein Mädchen wie sie herauszufinden? Es hieß, sie käme vom Land.
„Mr. Aiden Flynn hat sie ausgewählt, also sollte sie doch in Ordnung sein, oder?“
Malcolm begann, seine Ärmel aufzuknöpfen, seine Stimme wurde tiefer und seine Augen verengten sich.
„Wenn sie nur irgendein Niemand wäre, würden ein paar Stiche zeigen, dass jemand versucht hat, mir absichtlich zu schaden?“
Justin war überrascht, „Moment, du meinst, sie hat etwas an deinem Bein bemerkt?“
„Mach dich auf den Weg und finde es heraus!“
Reese war gerade die Treppe heruntergekommen und auf dem Weg zu Aidens Zimmer, als eine Stimme sie rief.
„Hey... bist du Malcolms neue Frau?“
Reese drehte sich um und sah ein Mädchen, vielleicht zwanzig Jahre alt, in limitierter Designerkleidung und ziemlich vornehm aussehend. Sie hatte eine modische Doppel-Dutt-Frisur, makellose Haut und sah Malcolm sehr ähnlich, also definitiv Familie.
Die Flynn-Familie hatte zweifellos gute Gene.
Aber die Art, wie sie Reese ansah, war voller Attitüde.
Jason hatte dafür gesorgt, dass Alyssa Flynn in der Nähe war. Alyssa war seit ihrer Kindheit von Aiden verwöhnt worden und konnte keine Widerworte ertragen. Sie hatte ein übles Temperament, und in diesem Haus konnte nur Malcolm sie im Zaum halten. Selbst Aiden legte sich nicht mit ihr an.
Reese schmunzelte leicht. „Und du bist...?“
Alyssa räusperte sich kurz, ihre Augen voller Arroganz.
„Ich bin Alyssa, Malcolms Lieblingsschwester. Nur zur Info, denk nicht, dass du, weil du in die Flynn-Familie eingeheiratet hast, anfangen kannst, dich groß aufzuspielen. Du hast nichts.“
Während sie sprach, musterte sie Reese von oben bis unten, offensichtlich unbeeindruckt.
„Und da du jetzt Teil der Flynn-Familie bist, musst du uns richtig repräsentieren. Ernsthaft, was ist das für ein Outfit? Wer trägt denn noch Blumenmuster? Es ist hässlich. Mr. Tartt, bring sie in mein Zimmer.“
Jason war insgeheim begeistert. „Ja, Ma'am.“
Er wusste es. Reese war nur große Klappe und nichts dahinter. Als Butler der Flynn-Familie sprach selbst Malcolm nie so mit ihm.
Alyssa war die perfekte Person, um sie in ihre Schranken zu weisen. Reese hatte vorhin große Töne gespuckt, aber jetzt war sie zu verängstigt, um ein Wort zu sagen.
Er trat vor und hob absichtlich die Stimme, „Los geht's.“
Reeses klare Augen fixierten ihn, ihre Stimme fest und unnachgiebig.
„Warum sollte ich auf dich hören?“
Alyssa starrte Reese an, etwas überrascht.
„Ich bin Miss Flynn dieses Hauses. Warum solltest du nicht auf mich hören? Außerdem könnte dein Outfit Malcolm erschrecken. Kannst du das verkraften?“
Damit drehte sich Alyssa um und gab Befehle.
„Mr. Tartt, holen Sie ein paar Leute, die ihr helfen.“
Jason fühlte sich bereits selbstzufrieden. Alyssa war eine Macht, mit der in der Flynn-Familie zu rechnen war. Egal wie sehr Reese sich wehrte, sie konnte Alyssa nicht standhalten.
Aber er spielte immer noch die Rolle, zögernd zu Alyssa sprechend.
„Aber Miss Alyssa Flynn, wenn Mr. Malcolm Flynn fragt...“
„Schon gut, ich nehme die Schuld auf mich, wenn etwas passiert. Außerdem liebt Malcolm mich. Er würde mich nicht wegen irgendeiner Außenseiterin tadeln. Jetzt beeil dich...“
Jason hatte darauf gewartet. Er befahl schnell zwei Dienern, vorzutreten. Reese runzelte die Stirn, ein Anflug von Ungeduld in ihren Augen.
„Ich warne euch, fasst mich nicht an.“
Aus irgendeinem Grund erstarrten die beiden Diener tatsächlich und wagten es nicht, sich zu bewegen.
Alyssa fühlte sich ein wenig gedemütigt. Zwei Diener, die von dieser Frau eingeschüchtert wurden? Sie krempelte ihre Ärmel hoch und schob die Diener beiseite.
„Nutzlose Idioten, ich mache das selbst!“
