Kapitel 2 Ich möchte heiraten

Joyce war von Sebastians Worten wie betäubt. Es dauerte einige Sekunden, bis sie reagierte. Sie lächelte schwach und fragte: "Findest du, dass ich unvernünftig bin?"

"Bist du das nicht?" Sebastians Ton war voller Ärger und ein Hauch von Kälte durchbohrte Joyces Herz.

Joyce biss sich fest auf die Lippe, ihre Finger umklammerten das Telefon. Mit aller Kraft fluchte sie: "Sebastian, du Mistkerl!"

Joyce hatte solche Schmerzen, dass sie in kaltem Schweiß ausbrach. Sie wollte einen Notruf absetzen, aber ihre Finger waren zu schwach.

Schließlich wurde alles schwarz vor ihren Augen, und sie verlor das Bewusstsein.

Als Joyce wieder aufwachte, fand sie sich in einem Krankenhausbett liegend. Ihre beste Freundin, Sophia Sinclair, saß neben ihr.

Als Sophia sah, dass Joyce wach war, stand sie sofort auf und sah sie besorgt an. "Joyce, wie fühlst du dich? Tut es noch weh?"

Joyce sah sie verwirrt an und fragte: "Was ist mit mir passiert?"

Sophia zögerte einen Moment und sagte: "Du warst schwanger. Der Arzt sagte, deine Gebärmutterwand sei bereits dünn gewesen, und in Kombination mit Sebastians aggressivem Verhalten führte das zu einer Fehlgeburt und starken Blutungen."

Joyce konnte ihren Ohren nicht trauen. Ihr Kopf war voll von der Tatsache, dass sie schwanger gewesen war, aber jetzt war das Baby weg. Es war ihr und Sebastians Kind.

Obwohl sie und Sebastian nicht wussten, wohin ihre Beziehung führte, war es doch ihr erstes Kind.

Joyce konnte nicht anders, als ihre Finger zu krümmen, und Tränen liefen aus den Augenwinkeln.

Sophia, die Joyces Schmerz sah, konnte nicht anders, als sie zu umarmen und sie sanft zu trösten. "Du hast gerade eine Operation hinter dir, du darfst nicht weinen. Hör mir zu, wenn es dir besser geht, stelle ich dir eine Gruppe gutaussehender Männer vor, die diesem Mistkerl eine Lektion erteilen!"

"Dieser Dreckskerl Sebastian hat nicht nur fast dein Leben mit seinen rücksichtslosen Handlungen aufs Spiel gesetzt, sondern er hat dich auch direkt vor deinen Augen betrogen. Er kann zur Hölle fahren."

Joyces Herz schmerzte mehr denn je. Sie hielt Sophias kalte Hand fest, ihre Stimme war von Schluchzen erstickt.

Joyce dachte an das Kind, das gerade in ihr Leben gekommen war und nun weg war, und an den Mann, den sie sieben Jahre lang geliebt hatte. Sie konnte sich nicht beruhigen.

Nach einer langen Weile sprach Joyce endlich. "Hast du ihn gesehen?"

Sophia nickte. "Er ist im vierten Stock mit Isabella. Als du operiert wurdest, habe ich ihn mit deinem Telefon angerufen, in der Hoffnung, dass er kommen würde, um einige Papiere zu unterschreiben, aber er hat den Anruf nicht einmal beantwortet."

Joyce schloss schmerzhaft die Augen. "Sophia, bring mich zu ihm."

"Du hast gerade eine Operation hinter dir, du solltest dich nicht aufregen."

"Es gibt Dinge, die ich mit eigenen Augen sehen muss, bevor ich eine Entscheidung treffen kann."

Sophia konnte Joyces Beharren nicht widerstehen und brachte sie in den vierten Stock.

Joyce stand vor dem Zimmer und sah, wie Sebastian Isabella sanft tröstete und ihr Medizin gab. Der zärtliche Blick in seinen Augen und seine beruhigende Stimme ließen Joyces Herz schmerzen.

Aber als Joyce Isabellas Gesicht sah, das ihrem eigenen ähnelte, schien sie plötzlich alles zu verstehen.

Joyce lächelte, ein Lächeln voller Traurigkeit, und wandte sich an Sophia. "Bring mich zurück."

Zwei Tage später sah Joyce Sebastian wieder. Sie lag im Bett und beobachtete schweigend den Mann, den sie einst tief geliebt hatte. Als es an der Zeit war, eine Entscheidung zu treffen, schmerzte ihr Herz immer noch schrecklich.

Sebastian, der ihre blasse Gesichtsfarbe bemerkte, fragte mit tiefer Stimme: "Es sind zwei Tage seit deiner Periode vergangen, warum hast du immer noch Schmerzen?"

Sebastian dachte, es seien Menstruationskrämpfe, da diese normalerweise nur einen Tag bei ihr dauerten.

Joyces Augen wurden leicht warm, und sie unterdrückte die Emotionen in ihrem Herzen. Sie blieb still.

Sebastian setzte sich auf die Bettkante, sah kühl und gutaussehend aus. Er streckte die Hand aus und berührte ihre Stirn mit seiner warmen Hand, seine Stimme wurde leicht heiser.

"Ich habe es geschafft, die Tasche zu kaufen, die du letztes Mal mochtest. Sie liegt draußen auf dem Sofa, schau sie dir an."

Joyces Blick blieb ruhig, als sie Sebastian ansah.

"Ich will sie nicht mehr."

"In diesem Fall besorge ich dir ein neues Auto. Möchtest du einen Ferrari oder einen Porsche?"

Als Joyce nicht reagierte, erschien ein leichtes Stirnrunzeln auf Sebastians Stirn. "Was willst du dann?"

Vielleicht gab es in seinen Augen nichts, was man nicht mit Geld lösen konnte.

Joyce umklammerte fest ihre Pyjamas mit beiden Händen. Ihre klaren und hellen Augen blickten schweigend auf Sebastian. Ihre leicht blassen Lippen öffneten sich.

"Ich will dich heiraten!"

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