



Kapitel 6 Ich hatte nicht genug
Sebastians dunkle Augen verengten sich leicht: "Hast du das genehmigt?"
"Ja, gerade eben. Du hast Sekretärin Blackwood erlaubt, sich zu Hause auszuruhen, und ich werde die Arbeit übernehmen." Dominic war überzeugt, dass der Präsident der Firma ihn für seine Effizienz loben würde.
Aber er hatte nicht damit gerechnet, eine kalte Stimme zu hören, die ihm sagte: "Dein Quartalsbonus wird gestrichen."
Joyce musste eine Woche pausieren, bevor sie zur Arbeit zurückkehren konnte, da sie während der Operation zu viel Blut verloren hatte.
Sobald Joyce im Büro ankam, hörte sie ihre Kollegen sagen, dass sie eine schreckliche Woche hinter sich hatten. Sie hatten jeden Tag bis spät in die Nacht gearbeitet.
Assistent Dominic wurde von Sebastian der Quartalsbonus gestrichen, weil er ihre einwöchige Auszeit genehmigt hatte. Es handelte sich um mehrere tausend Euro.
Joyce wusste, dass das Geld für Dominics Ersparnisse wichtig war, und jetzt war es wegen ihr weg.
Nachdem sie kurz mit ihren Kollegen über Arbeitsangelegenheiten gesprochen hatte, klopfte Joyce an die Tür des Büros des Präsidenten.
Sobald sie eintrat, sah sie Sebastian, ganz in Schwarz gekleidet, hinter dem Schreibtisch sitzen. Sein Ausdruck war kalt und müde, seine Züge markant, und seine tiefen Augen strahlten eine lässige Begehrlichkeit aus.
Sein ganzes Wesen verströmte eine kühle und edle Aura.
Sein Gesicht war ausdruckslos, sein Blick verweilte ein paar Sekunden auf Joyce, dann senkte er den Kopf und arbeitete weiter.
Ihn wiederzusehen, ließ Joyces Herz schmerzen.
Vor sieben Jahren war es dieser kalte und gutaussehende Mann gewesen, der sie angezogen hatte, sodass sie trotz allem an seiner Seite blieb.
Aber Joyce hätte nie erwartet, dass Sebastian ihre jahrelange Zuneigung als Spiel betrachten würde, ohne echte Gefühle.
Joyce versuchte, ihre Emotionen zu verbergen, und näherte sich Sebastian mit einem professionellen Ton.
"Herr Winters, gemäß den Vorschriften der Personalabteilung des Unternehmens können Urlaubsanträge innerhalb von zehn Tagen vom direkten Vorgesetzten des Mitarbeiters genehmigt werden. Dominic ist mein Vorgesetzter, also gibt es ein Problem damit, dass er meinen Urlaub genehmigt hat? Warum haben Sie seinen Bonus gestrichen?"
Sebastian hob eine Augenbraue, seine schönen Mandelaugen starrten sie unverwandt an.
Sebastian schien ihre Gedanken zu durchschauen.
"Was denkst du?" sagte er, sein Ton leicht spöttisch.
Joyces Herz zog sich zusammen. "Sind Sie verärgert, weil ich vorgeschlagen habe, Schluss zu machen? Wenn Sie ein Problem mit mir haben, kommen Sie direkt zu mir. Ziehen Sie nicht andere mit hinein."
Sebastian lachte verächtlich. "Wenn du nicht willst, dass ich andere mit hineinziehe, kannst du wieder bei mir einziehen. Ich werde keine Groll hegen."
Ein bitterer Ausdruck erschien auf Joyces Gesicht, als sie Sebastian das Kündigungsschreiben überreichte, das sie schon lange vorbereitet hatte.
"Herr Winters, nicht nur werde ich nicht zurückziehen, sondern ich kündige auch sofort. Hier ist mein Kündigungsschreiben. Ich hoffe, Sie finden bald jemanden, der meine Aufgaben übernimmt."
Sebastian sah auf das Kündigungsschreiben, das Joyce ihm überreichte, seine Fingerspitzen wurden kalt.
Seine tiefschwarzen Augen starrten Joyce ohne ein Zucken an.
"Was, wenn ich es nicht genehmige?"
Ein schwaches Lächeln erschien auf Joyces Lippen. "Herr Winters, Sie waren es, der sagte, wir sollten uns trennen, wenn wir genug voneinander haben. Indem Sie mich nicht gehen lassen, lassen Sie mich denken, dass Sie es nicht verkraften."
Als er das hörte, stand Sebastian sofort von seinem Stuhl auf und ging auf Joyce zu.
Er packte ihr Kinn, seine Fingerspitzen streichelten sanft ihre helle und glatte Wange.
Sebastians Stimme trug eine mächtige Unterdrückung in sich.
"Joyce, es ist nicht so, dass ich es nicht verkrafte, sondern dass ich noch nicht genug Spaß hatte!"