Kapitel 9 Glaub ihr nicht

"Joyce wich schnell zur Seite aus, aber ein Teil des heißen Kaffees spritzte dennoch auf ihre Füße.

Der Schmerz war so stark, dass sie unwillkürlich nach Luft schnappte.

Gerade als Joyce Isabella zur Rede stellen wollte, sah sie, wie Isabella sich auf den Glastisch hinter ihr zubewegte.

Instinktiv streckte Joyce die Hand aus, um sie zurückzuziehen, aber Isabella riss sich aus ihrem Griff los.

Es gab ein klirrendes Geräusch, als Isabellas Arm mit dem Glas kollidierte. Blut begann aus ihrer Hand zu fließen.

In diesem Moment ertönte Sebastians kalte Stimme hinter ihnen.

"Joyce, was machst du da?"

Sebastians große Gestalt erreichte schnell Isabellas Seite. Seine tiefen Augen wurden noch dunkler.

"Was ist mit dir passiert?"

Tränen strömten über Isabellas blasses Gesicht, und ihr Mund zitterte.

"Sebastian, es ist alles meine Schuld. Ich habe aus Versehen Kaffee auf Sekretärin Blackwood verschüttet, und sie hat es missverstanden und mich gestoßen. Bitte gib ihr nicht die Schuld, okay?"

Als Joyce diese Worte hörte, weiteten sich ihre Augen vor Unglauben.

Sie hätte nie erwartet, dass Isabella zu solch einer List greifen würde, um sie zu beschuldigen.

Joyce erklärte sofort: "Ich habe sie nicht gestoßen, sie ist von selbst gefallen."

Sebastians kalter Blick glitt schnell über Joyce und verweilte einen Moment auf der Brandwunde an ihrem Fuß. Dann sagte er mit eisiger Stimme: "Ich werde mich darum kümmern, wenn ich zurückkomme!"

Damit ging er eilig mit Isabella hinaus.

Joyce sah ihnen nach, ein Ausdruck unbeschreiblichen Schmerzes auf ihrem Gesicht.

Das war der Mann, den sie sieben Jahre lang geliebt hatte. Er hatte sich nie entschieden, ihr mehr zu glauben als Isabella.

Joyce fasste sich schnell wieder. Sie würde Isabellas Plan nicht aufgehen lassen.

Obwohl sie sich bereits von Sebastian getrennt hatte und seine Einstellung ihr gegenüber ihr egal war, konnte sie diese falsche Anschuldigung und Intrige nicht tolerieren.

Wenn es einmal passierte, würde es wieder passieren.

Joyce fand sofort ihre Kollegin Elizabeth und bat sie, ihren Freund in der Technikabteilung um Hilfe zu bitten, um eine Kopie des gerade aufgenommenen Videos zu machen. Sie musste ihre Unschuld beweisen.

Nachdem sie alles geregelt hatte, distanzierte sich Joyce schnell von dem Vorfall. Sie vertiefte sich in ihre Arbeit.

Sebastian und Dominic waren beide abwesend, und das obere Management wartete bereits im Konferenzraum. Sie musste die morgendliche Besprechung leiten.

Joyce protokollierte systematisch die Berichte der einzelnen Abteilungen. Sie brachte auch einige herausfordernde Projekte zur Diskussion in dieser Woche.

Sebastian war nicht im Besprechungsraum, was die Atmosphäre auflockerte. Alle lobten Joyce für ihre Kompetenz und scherzten sogar darüber, ob sie und Sebastian so gut zusammenarbeiten würden, dass sie ihre Chefin werden könnte.

Angesichts der Komplimente lächelte Joyce nur leicht.

"Wir haben nur eine berufliche Beziehung, also bitte spekuliert nicht. Außerdem werde ich bald..."

...kündigen.

Bevor sie ihren Satz beenden konnte, wurde die Tür des Besprechungsraums aufgestoßen.

Sebastian stand im Türrahmen, gekleidet in einen schwarzen Anzug, ausstrahlend eine kalte und bedrohliche Aura, wie ein Dämon, der aus der Hölle aufsteigt.

Seine tiefen, dunklen Augen fixierten Joyce kalt. Die zuvor friedliche und entspannte Atmosphäre im Besprechungsraum wurde plötzlich angespannt und erstickend.

Alle standen gleichzeitig auf und riefen: "Herr Winters!"

Sebastian reagierte nicht. Er ging mit großen Schritten auf Joyce zu. Seine eisige Hand packte fest ihr Handgelenk, seine Stimme war erschreckend kalt.

"Komm mit mir!"

Sebastian zog Joyce aus dem Besprechungsraum.

Als sie ihren Blick senkte, bemerkte sie mehrere deutliche Brandwunden auf ihrem hellen und glatten Spann.

Er sagte in einem unzufriedenen Ton: "Du bist so töricht!"

Damit bückte er sich und nahm Joyce in seine Arme."

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